persönlicher Kommentar
Ausflugsverkehr in den Landkreis Miesbach
Hass auf Münchner keine Lösung!
Wir beobachten auch mit Sorge den starken Ausflugsverkehr in die Berge. Dabei steht für uns nicht nur der Autoverkehr im Vordergrund, sondern vor allem auch unsere Natur. Sicher wäre ein Umlenken der Ausflügler von der Straße auf den ÖPNV sehr sinnvoll und wünschenswert, an der Zahl der Besucher ändert dies aber nichts. Zudem dürfte die Ansteckungsgefahr in Zügen und Bussen im Moment nicht zur Eindämmung der Pandemie beitragen.
Vielmehr ist es notwendig, dass München lebenswerter wird, so dass die Menschen nicht „fliehen“ müssen. Dies könnte z.B. wie im letzten Frühjahr durch die Verbannung der Autos aus der Innenstadt und die Erlaubnis zu Straßencafés mit Hygienekonzept erreicht werden. Auch darf Deutschlands dichtest besiedelte Stadt nicht weitere Grünflächen zubauen.
Zum anderen gibt es nicht nur am Spitzingsee die Möglichkeit zum Rodeln oder Spazieren. Auch der Nordlandkreis und selbst in und um München gibt es zahlreiche schöne Rodelhügel und Wanderwege. Hier müssten die Ausflügler besser informiert und gelenkt werden. Wir befürworten das zeitweise Sperren von Straßen, wenn die Parkplätze voll sind. Allerdings müssen dann alle zurückgeschickt werden, egal welches Nummernschild am Auto angebracht ist. Das Feindbild des „bösen Münchners“ ist nicht hilfreich, sondern inakzeptabel. Nur gemeinsam können wir Pandemie, Klimawandel und Staus lösen.
Wir sehen es sehr kritisch, wenn unsere Natur mit menschlichen Hinterlassenschaften übersät wird. Hier stehen ganz klar die Gemeinden in der Verantwortung, genügend Mülleimer und Toilettenhäuschen aufzustellen. Parkgebühren von 10€ sind kein Problem für die Besucher und so sollte ausreichend Geld für den Grundbesitzer und/oder die Kommune vorhanden sein, damit alles sauber bleibt. Personalmangel darf hier kein Argument sein!
Olaf Fries
Kreisrat und Sprecher der ÖDP-Kreistagsfraktion
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